Der Erziehungsschnitt jedes Jungbaums ist jährlich durchzuführen ab der Pflanzung bis ungefähr ins 15. Standjahr.
Warum soll man einen jungen Baum „erziehen“?
Vor allen Dingen, um eine tragfähige Krone aufzubauen, denn Obstbäume sind Kulturbäume, die viel Fruchtgewicht standhalten müssen, das jedes Jahr an ihren Ästen hängt.
Durch das Anschneiden von Ästen wird das Dickenwachstum gefördert.
Wenn ein Baum nicht geschnitten wird, steckt er einerseits seine Kraft ins Längenwachstum, wodurch er hoch wächst, aber nur dünne Äste ausbildet, die bei einem Vollertrag auseinanderbrechen.
Zudem verschattet die Krone schnell und hat häufig in jungen Jahren bereits absterbende Äste, in Folge möglicher Pilzbefall und ein verkürztes Leben.
Andererseits fängt er je nach Sorte viel zu früh an zu fruchten, was zu vorzeitiger Vergreisung und im schlimmsten Fall zu vorzeitigem Absterben führt.
Junge Obstbäume erziehe ich streng nach dem Vorbild des sogenannten Oeschbergschnitts.
Bis ins hohe Alter soll der Baum ohne Astbrüche mit guter Belichtung und Belüftung in der Krone eine hervorragende Obstqualität hervorbringen.


Definition Oeschbergschnitt: 4 Leitäste und 1 Mitteltrieb mit ansitzenden Seitenästen und Fruchtholz. So verteilt, dass maximale Stabilität mit maximalem Lichteinfall kombiniert werden.